Mit Maria und Josef auf dem Weg durch die Nacht

Die Geschichte zum anhören finden Sie im Video!

Plötzlich war er da.

Ein neuer Stern am nachtblauen Himmel. 

Und er, der jüngste Gelehrte hatte ihn entdeckt.

Die anderen Weisen schlummerten leise schnarchend vor sich hin und träumten nur von dem, was er gerade erlebte.

Der Stern - er musste ihnen den Stern zeigen!

Der junge Gelehrte rüttelte die anderen wach.

Aus müden Augen blickten sie staunend hinauf in den Nachthimmel.

Das muss er sein, der Stern des neugeborenen Königs der Juden.

Und gemeinsam machten sie sich auf, den König zu suchen.

Dern Stern wies ihnen den Weg.

Nur wenige Tage zuvor betrachteten auch Maria und Josef den nächtlichen Himmel. Hunderte Sterne funkelten über ihnen.

Einen Augenblick lang hielten die beiden in  ihrer Wanderung inne. 

Seit einigen Tagen schon waren sie unterwegs.

Morgen früh würden sie am Ziel ihrer Reise sein: In Bethlehem.

Maria legte die Hand auf ihren runden Bauch. Ihr ungeborenes Kind zappelte und versetzte ihr einen kleinen Tritt. Maria war müde, das Laufen fiel ihr schwer, das Sitzen auf dem Esel schmerzte.

Sie brauchten einen Ort zum Übernachten.

An vielen Türen klopften sie. Vergebens.

Niemand nahm sie auf, alle Schlafplätze waren belegt. 

Irgendwo knarrte eine Tür. Eine alte Frau trat aus einem Haus.

Das erschöpfte Paar tat ihr leid. Auch sie hatte keinen Raum für die beiden. Doch öffnete sie ihren Verkaufsstand. Eine Kleinigkeit zu essen, gab sie Maria und Josef mit auf den Weg.

Den Stall eines Nachbarn hatte der letzte Gastwirt als Übernachtungsmöglichkeit erwähnt.

Wie mochte es sein, ein Kind in einem Stall zur Welt zu bringen?

Maria hakelte sich bei Josef ein. So liefen die Beiden gedankenversunken durch die Dunkelheit. 

Dort drüben auf dem Felde flackerte ein kleines Feuer. Sie sahen den Schatten eines Hirten, der bei seinen Schafen wachte.

Müde von den Anstrengungen des Tages schleifen die beiden anderen Hirten nahe beim wohligen Feuer.

Weder die Hirten, noch das vorbeiziehende Paar ahnten, dass eben dort auf dem Felde bald Engel die Geburt ihres kleinen, ganz besonderen Kindes verkünden würden. 

Als der Schein des Feuers kaum noch zu sehen war, entdeckte das Paar erneut ein Licht. Es kam vom Hof des Nachbarn. 

Jemand leuchtete ihnen mit einer kleinen Laterne entgegen und führte sie zum Stall. Viele Menschen waren zur Volkszählung nach Bethlehem gekommen, hieß es und alle Schlafplätze im Wohnhaus belegt.

Matt sank Maria ins Stroh. Hier im Stall brachte sie einen Sohn zur Welt.

Sie nannten ihn Jesus.